Eines muss vorab schon klar sein! Innerhalb des Denkens kannst du die Angst niemals meistern.
Es ist unmöglich, denn die Angst entsteht ja gerade im Denken. Und auf derselben Ebene, auf der das Problem entsteht, kann es bekanntlich nicht auch noch gelöst werden.
im Übrigen meine ich nicht die reale und natürliche Angst, die eine lebensbedrohliche Situation auslöst und die dazu nützt, das Überleben des Körpers zu sichern.
Ich meine die irreale Angst, die an sich nichts mit der gegenwärtigen Situation zu tun hat wie z.B. die Existenzangst bzw. die Angst, irgendwann mal nicht mehr genug zu haben z.B. Geld, Job, Beziehung u.a. auch dann wenn es im Moment nichts zu fürchten gäbe.
(Wenn es eng wird, ist übrigens nichts dagegen einzuwenden, sämtliche kreative Möglichkeiten in Betracht zu ziehen und ins Leben einzulassen.)
Eine sorgenvolle und gefürchtete Situation im Leben wird eben gerade dadurch verstärkt und manifestiert, dass du dich davor fürchtest.
Das ist wichtig zu sehen, denn nur dadurch kannst du das drohende Unheil abwenden. Nicht die Angst abwenden, aber die Situation.
Ich spreche aus eigenem Erleben und weiss, dass Gedanken ganz schön mächtig und aufdringlich werden können.
Es braucht eine grosse Portion Bewusstheit, Mut zur Liebe und innere Stärke, um die Angst zu meistern.
Und wie kann das jetzt gehen?
Diese Angst kann genau dadurch gemeistert werden, dass Du nicht mehr vor ihr flüchtest oder sie nicht mehr abzuwenden versuchst, sondern dass Du dich ihr stellst.
Das heisst, du bist bereit, ihr zu begegnen, sie einzulassen, sie wahrzunehmen, sie zu spüren, sie unmittelbar jetzt im Körper zu erforschen und dadurch genau kennen zu lernen.
Wir fürchten nur das, was wir nicht kennen!
Und das, was wir kennen wird uns vertraut. 🙂
Ja genau vertraut! Du vertraust ihrer Wahrheit bzw. Ihrer Wirklichkeit. Und ihre Wirklichkeit ist ihr Urgrund. Und ihr Urgrund ist LIEBE.
LIEBE ist der Urgrund von allem, was existiert.
Das ist zwar leicht gesagt, aber es ist auch noch wahr, weil genau so erfahren – jedoch unmittelbar erfahren, nicht in der Zeit. Und das ist der Punkt.
Nur im gegenwärtigen Moment d.h. in der Unmittelbarkeit kann ein Erleben in eine grössere Dimension überwechseln. Und wir können nur im gegenwärtigen Moment wirklich verstehen und erkennen.
Diese grössere Dimension ist keine schöne Vorstellung, die geschmückt wird mit noch schöneren Gedanken.
Diese grössere Dimension ist ganz einfach nur das Gewahrsein dessen, was gerade hier ist – tiefer als Hier.
Und in diesem Hier-sein, in dieser gesammelten Kraft des Da-Seins entlarvt sich die Angst und zeigt ihr wahres Wesen > die LIEBE
Die Angst ist eine Schelmin, sie fordert ihren Preis und sie fordert dich heraus, dich auf sie einzulassen. Ihr Geschenk an dich ist ihre wahre Natur – die Natur der LIEBE.
Die Angst entlarvt sich nicht einfach so. Sie will, dass du sie erforschst, sie kennenlernst und sie ent-deckst.
Das ist ihr Spiel, das sie spielt, und sie schenkt sich all denen, die mutig genug sind, ihr wirklich zu begegnen. Und auch all denen, die sich nicht mit weniger zufrieden geben, als mit dem, wie es wirklich ist.
Diese ganze Einfachheit ist aber auch das Schwierige. Das ist so, weil das Denken versucht, dahin zu kommen. Das ist jedoch nicht möglich, da die Dimension des Da-Seins ausserhalb des Denkens ist.
Und jetzt noch etwas Grundlegendes zur Angst:
Auf der dualen Ebene des Menschseins scheinen LIEBE und ANGST tatsächlich Gegenpole zu sein.
Jedoch ausserhalb der Matrix wird gesehen, dass LIEBE sich nur als Angst verkleidet, um dieses Spiel des Bewusstseins spielen zu können bzw. es zu entlarven. 🙂
Angst ist die Illusion, die durch die Vorstellung des Getrennt-seins entsteht.
Die Metapher von der Welle auf dem Meer ist so passend:
Die Welle fühlt sich getrennt und isoliert von anderen Wellen und vom ganzen Meer. Sie nimmt nicht mehr wahr, dass sie selbst und jede Welle in Wirklichkeit Eins ist mit dem Ozean.
Die Welle wird herumgepeitscht von Wind und Wetter und sie hat Angst um ihr Überleben.
Sie hat Angst, es nicht zu schaffen – Angst, nicht genug Kraft zu haben – Angst, verlassen zu sein und verloren zu gehen – Angst, nicht mehr zu Sein – zu sterben.
Dieser Glaube bzw. diese Falschannahme erzeugt nun tatsächlich diese fatale Wahrheit oder dein sogenanntes Schicksal. Denn bekanntlich geschieht dir nach deinem Glauben.
Dieses Schicksal endet, sobald dieses Falschannahme berichtigt wird.
Denn in Bewusstheit entsteht nicht Schicksal, sondern selbst-verantwortliches Handeln.
Dieses Erkennen, dass Du die grosse KRAFT des Meeres selbst bist, ist die Heilung.
Es gibt keine Welle auf dem Meer, die nicht die KRAFT des Meeres in sich und unter sich hat, bzw. sie IST.
Es gibt nur den Glauben, dass dem nicht so ist. (Marthamaria)
Hari Om Tat Sat